Lungenentzündung
(Pneumonie)
Die Lungenentzündung ist mit ca. 800.000 Fällen pro Jahr in Deutschland eine nicht seltene Erkrankung. Zum Glück ist sie nicht mehr für alle Menschen so gefährlich, wie sie es früher mal war (dank Antibiotika), trotzdem sterben viele Menschen mit Vorerkrankungen der Lunge oder des Herzens an der Pneumonie. Doch Lungenentzündung ist nicht gleich Lungenentzündung, wir sind schließlich in der Medizin, es gibt immer Unterformen 😉 . Wie Du die Formen der Pneumonie unterscheiden kannst und was sie für Besonderheiten aufweisen, erkläre ich Dir jetzt, let´s go!
Einteilung der
Lungenentzündungen
Erstmal können wir die Pneumonie in die „typischen“ und „atypischen“ Formen einteilen bzw. in die „alveolären“ und „interstitiellen“ Formen.
Unter der typischen/ alveolären Pneumonie versteht man den Befall der Alveolen mit Bakterien, d.h. nur die Alveolen sind krank. Der Verlauf der typischen Form ist sehr drastisch und es kommt zu hohem Fieber und einem starken Krankheitsgefühl, doch dazu später mehr. Hier können dann ganze Lungenlappen oder einzelne Lungenläppchen befallen sein. Das wird dann „Lobärpneumonie“ oder „Lobulärpneumonie“ genannt.
Die atypische Pneumonie kann sowohl von Bakterien, als auch von Viren oder Pilzen ausgelöst werden und betrifft das sog. „Interstitium“ (deswegen auch „interstitielle Lungenentzündung“). Dies ist das Zwischengewebe in der Lunge, also das Gewebe, das zwischen den Alveolen und der Pleura (Lungenfell) liegt. Sie hat einen langsameren Verlauf, erscheint nicht ganz so drastisch, ist jedoch genau so ernst zu nehmen, wie die typische Pneumonie auch! Zu dieser Form zählen z.B. die Influenza, SARS, Vogel/-Schweinegrippe, sowie die Legionellenpneumonie/ Legionärskrankheit.
Symptome der
Lungenentzündung
Wie bereits beschrieben, gibt es unterschiedliche Formen der Pneumonie und somit auch unterschiedliche Symptome. Doch es lässt sich sagen, dass die Betroffenen immer Schmerzen in der Brust hinter ihrem Brustbein verspüren (retrosternaler Brustschmerz), ein Krankheitsgefühl beschreiben, der Sauerstoffgehalt im Blut erniedrigt ist und sie kurzatmig sind (Dyspnoe). Nun kommen wir zu den spezifischen Symptomen:
alveoläre/ typische Lungenentzündung
Generell haben wir hier hohes Fieber (bis zu 41 Grad), Husten und Auswurf. Der Symptomverlauf ist schnell und plötzlich.
Bei der Lappenpneumonie, also bei der die Alveolen eines ganzen Lappens betroffen sind, entsteht das sog. „Fieber continua„.Das bedeutet „kontinuierliches Fieber“, es besteht nämlich über eine Woche lang. Die Entfieberung ist meist sehr drastisch, worauf der Körper nicht vorbereitet ist und es zu einem Herzversagen kommen kann. Ein anderes Symptom ist der pflaumenkompott-artige Auswurf. Dieser entsteht, weil sich das Blut mit dem Gewebe in den Alveolen mischt und gerinnt. Wenn es dann ausgehustet wird, ähnelt es der Farbe und Konsistenz nach einem Pflaumenkompott.
Die Läppchenpneumonie bzw. Lobulärpneumonie ist meist eine Sekundärinfektion der Lunge. Sie betrifft die Alveolen einzelner Läppchen, jedoch über die gesamte Lunge verteilt, also in allen Lappen. Sie hat „nur“ die typischen Leitsymptome Fieber, Husten und Auswurf.
interstitielle/ atypische Pneumonie
Bei der Lungenentzündung im Interstitium haben wir einen weniger plötzlichen, eher langsameren Verlauf. Die Symptome unterscheiden sich von der typischen Pneumonie zusätzlich dadurch, dass sie wenig bis gar keinen Auswurf hervorrufen (Es sind ja nicht die Alveolen/ Bronchien betroffen, sondern der äußere Raum davon, ein Sekret wird also nicht in den Atemwegen produziert). Trotzdem haben auch diese Betroffenen mäßiges Fieber und Husten. Bei der Legionärskrankheit kann zu 1% noch Durchfall hinzukommen, 90% haben aber gar keine Beschwerden!
Diagnostik
Lungenentzündung
Nachdem im Gespräch mit dem Patienten/ der Patientin alle Fakten geklärt worden sind, wird bei der körperlichen Untersuchung abgehört und abgeklopft. In meinem Beitrag zur Diagnostik der Lunge kannst Du nochmal nachlesen, wie das genau funktioniert!
Bei der alveolären/ typischen Pneumonie haben wir die Entzündungsherde innerhalb der Alveolen, d.h. das Atemgeräusch ist lauter und der Klopfschall ist gedämpft (hyposonor). Außerdem hören wir hier feuchte Atemnebengeräusche (Rasselgeräusche).
Bei der interstitiellen/ atypischen Lungenentzündung ist es etwas schwieriger. Sowohl die Perkussion, als auch die Auskultation ergeben meist keine Befunde, eventuell hört man leichte Rasselgeräusche, das ist alles. Hier kommen nun die Ärzte/-innen mit ihren Maßnahmen ins Spiel:
Zum Einen machen sie eine Röntgenaufnahme des Thorax. Hier kann man dann Sekretansammlungen sehen. Zum Anderen nehmen sie natürlich auch Blut ab. Hier erkennen sie einerseits die Erreger, andererseits aber auch eine erhöhte Leukozytenzahl und einen erhöhten BSG–Wert. Außerdem können sie so die Tuberkulose ausschließen.
Therapie Pneumonie
Da Heilpraktiker/-innen bei einer Lungenentzündung nichts machen dürfen, beschreibe ich hier lediglich die allgemeinmedizinische Therapie der Pneumonie. Zuallererst wird natürlich Bettruhe verordnet! Im Weiteren kommt es dann darauf an, welcher Erreger die Ursache des Infekts ist. Bei einem Bakterium gibt man Antibiotika, bei einer Pilzinfektion kann man Antimykotika geben. Bei einer Virus-Infektion kann man leider nichts gegen die Viren geben, da wird dann symptomatisch behandelt. Meist handelt es sich dann um sog. Sekretolytika (also Medikamente, die das Sekret flüssiger machen, damit es besser abgehustet werden kann). Zudem kommen fiebersenkende Mittel und sog. Sekretomotorika dazu (also Medikamente, die den Abtransport des Sekrets fördern). Was das Thema „Verflüssigung und Abtransport des Sekrets“ angeht, kommen auch oft ätherische Öle zum Einsatz (Eukalyptus, Pfefferminz, Anis), welche dann entweder durch eine Salbe auf die Brust gerieben werden oder aber durch das Inhalieren wirken.

Hi! Mein Name ist Anna, ich bin gelernte Physiotherapeutin und komme aus dem wunderschönen Hamburg. Ich bin gerade dabei, Heilpraktikerin zu werden und will Dir mit diesem Blog all mein gelerntes Wissen aus dem Unterricht, den Skripten und Fachbüchern näher bringen. Viel Spaß beim Durchstöbern! 🙂