Das Herz: Anatomie
Ich glaube kaum ein Organ verbindet man so sehr mit seinen Emotionen und Gefühlen, wie das Herz. Ich habe jedenfalls durch viele Meditationen und Achtsamkeitsübungen eine sehr feste Verbindung zu meinem Herzen, was das Leben manchmal einfacher und manchmal auch schwerer macht (So viel zu meinen ersten Gedanken zum Herzen haha).
So, nun aber zum Organ an sich, unserer Blutpumpe, ohne die wir nicht leben können. Wenn Du mehr über die Funktion des Herzens wissen möchtest, lies gern hier nach. Nun lassen wir Dein Herz aber schneller schlagen, wir gehen in die Anatomie dieses muskulären Hohlorgans, Let´s go!
Lage des Herzen
Vielleicht hast Du schon mal vom sogenannten „Mediastinum“ gehört. Das ist ein Raum in der Brusthöhle, der zylindrisch geformt ist und zwischen den beiden Lungenflügeln liegt. In diesem Mediastinum liegt das Herz. Hinter unserem Herzen haben wir noch die Speiseröhre und Teile der Aorta, vor dem Herzen liegt das knöcherne Brustbein und unter unserem Herzen tragen wir das Zwerchfell. Unsere Blutpumpe liegt auf der Höhe der 2. bis zur 5. Rippe.
Das Herz:
Form und Flächen
Unter diesem Text ist ein Bild des Herzen. Wenn Du es Dir anschaust, stell Dir vor, es sei ein Kegel. Dieser Kegel ist so gedreht, dass seine Spitze unten/ links/ vorne ist und seine Basis, also die breite Fläche, ist oben/ rechts/ hinten. Und so liegt unser Herz in unserer Brust.
Allgemein weißt Du sicherlich, dass das Herz aus zwei Vorhöfen und zwei Kammern besteht (jeweils rechts und links). Die Vorhöfe und Kammern sind in der Waagerechten von den Segelklappen bzw. dem Herzskelett (Ventilebene) getrennt und in der Senkrechten von der Herzscheidewand.
-> Übrigens hier noch ein cooler Fun Fact: Vor unserer Geburt sind die beiden Vorhöfe durch ein Loch in der Vorhofwand (also zwischen den beiden Vorhöfen) noch miteinander verbunden. Da wir den Sauerstoff im Bauch unserer Mutter noch aus ihrem Blut bekommen, benötigen wir keine funktionierende, gut durchblutete Lunge. Sobald wir den ersten Atemzug nehmen (also nach der Geburt), schließt sich das Loch zwischen den Vorhöfen und unsere Lunge wird stärker durchblutet.
Flächen
Wir können das Herz bzw. seine Flächen natürlich noch einteilen; Zunächst einmal haben wir die Basis, die oben/rechts/hinten liegt. Hier treten Gefäße ein bzw. aus und hier liegt auch das Herzskelett, welches eine bindegewebige Trennschicht zwischen Vorhöfen und Kammern ist und somit die sogenannte „Ventilebene“ bildet. Unten ist die Herzspitze bzw. die Zwerchfellfläche, in ihr liegt die linke Kammer. Zum Brustbein zeigend, also vorne (Brustbeinfläche), liegt die rechte Kammer. Die Fläche, die nach hinten bzw. zur Wirbelsäule zeigt, wird hauptsächlich von der linken Kammer gebildet.
Aufbau der Herzwand
(von innen nach außen)
- Endokard: Diese Schicht der Herzwand liegt ganz innen – es ist also die innere Auskleidung des Herzen. Das Endokard ist dünner als 1mm und besteht aus glattem Endothel (innere Zellschicht). Es bildet zudem die Herzklappen!
- Myokard: Das Myokard ist die Muskelschicht unseres Herzen, sie besteht aus bis zu 14mm dicker Arbeitsmuskulatur und hat ihren Ursprung in der Ventilebene (also da, wo die Segelklappen liegen; zwischen den Vorhöfen und den Kammern). Während die Vorhofmuskulatur einschichtig und dünn ist (<1mm), ist die Kammermuskulatur sehr dick (bis zu 14mm) und dreischichtig. Der Grund hierfür ist, dass die Kammermuskulatur sehr viel höheren Druck aufbauen muss, als die Muskulatur der Vorhöfe.
- Epikard: Diese Schicht ist die äußere Schicht der Herzwand, auch sie ist dünner als 1mm. Sie besitzt Drüsen, welche eine seröse Flüssigkeit absondern, um das Herz schön beweglich im Herzbeutel zu halten.
- Perikard: Der Herzbeutel besteht aus derben Bindegewebe und ist unten mit dem Zwerchfell verbunden. Es entsteht in der Umschlagsfalte am Herzskelett, wo das Epikard ins Perikard übergeht. Seine Aufgabe ist es, das Herz vor übermäßiger Ausdehnung zu schützen und eine Höhle für das Herz zu bilden, in der sich das Organ ganz reibungsarm bewegen kann (unterstützt durch die seröse Flüssigkeit des Epikards).
- Herzscheidewand: Das wissen denke ich alle; Sie teilt das Herz in seine rechte und linke Hälfte, liegt also längs im Herzen. Sie wird auch „Herzseptum“ genannt.
Die Herzklappen
Es lassen sich zwei Arten von Herzklappen unterscheiden. Einmal gibt es die Segelklappen oder auch AV-Klappen (Atrium-Ventrikel-Klappen; Atrium = Vorhof, Ventrikel = Kammer) und zum Anderen die Taschenklappen. Die Segelklappen liegen in der Ventilebene (also horizontal, sie trennen die Kammern von den Vorhöfen) und die Taschenklappen liegen dort, wo das Blut aus dem Herz hinausfließt. Beide Klappen lassen sich nur in eine Richtung öffnen, wenn sie gesund sind.
Segelklappen/ AV-Klappen
Die Trikuspidalklappe liegt rechts, sie trennt den rechten Vorhof von der rechten Kammer, während die Bikuspidalklappe/ Mitralklappe in der linken Herzhälfte liegt und die linke Kammer vom linken Vorhof trennt. Wie oben bereits beschrieben, werden sie vom Endokard gebildet, also von der inneren Zellschicht der Herzwand. Sie werden lediglich durch Druckdifferenzen, also passiv, bewegt. Wenn sich die Vorhöfe mit Blut füllen, kommt immer mehr Druck auf die Segelklappen, bis sie es nicht mehr aushalten und schließlich nachgeben – dann fließt das Blut durch die Klappen in die Herzkammern. Danach schließen sie sich wieder so lange, bis sie den Druck des Blutes in den Vorhöfen nicht mehr aushalten und sich wieder öffnen.
Taschenklappen/ Semilunarklappen
Wie oben bereits beschrieben, sind die Taschenklappen die Klappen, die das Blut aus dem Herzen hinausführen. Aus der rechten Herzkammer geht das Blut hinaus in die Lungenarterie, dazwischen liegt die Pulmonalklappe. Aus der linken Herzkammer wird das Blut in die Aorta gepumpt, hier ist die Aortenklappe die Taschenklappe, die das Blut hinausfließen lässt. Auch die Taschenklappen werden passiv, durch den Druck des Bluts, geöffnet bzw. geschlossen. Hier sind es dann die Kammern, die sich mit Blut füllen und somit Druck auf die Klappen geben, bis diese nachgeben und das Blut in die Lungenarterie bzw. die Aorta fließen lassen.
Natürlich können sich bei den Herzklappen auch Krankheiten, die sogenannten Herzklappenfehler, einschleichen. Um mehr über die Mitralklappenfehler bzw. die Aortenklappenfehler zu erfahren, schau Dir gern meine Beiträge dazu an! 🙂
Blutversorgung
Das Herz wird von den sogenannten Koronararterien versorgt, man nennt sie auch „Herzkranzgefäße“ . Es gibt zwei größere davon, einmal die Arteria coronaria dextra (rechts) und die Arteria coronaria sinistra (links). Sie entspringen der Mutter aller Arterien – der Aorta. Das venöse Blut des Herzen, also das „Verbrauchte“, wird im sogenannten „Sinus coronarius“ abgebaut. Es fließt danach in den rechten Vorhof, wo es dann wieder in den Lungenkreislauf eingespeist wird.
Jede/-r hat es schon gehört – wenn eine dieser Arterien verstopft, kommt es zu einem Herzinfarkt. Das bedeutet, dass Teile des Herzen nicht mehr durchblutet werden und somit absterben („nekrotisieren“). Hierbei kommt es, v.A. beim männlichen Geschlecht, dann zu sehr starken Brustschmerzen in der linken Brust, welche bis in den linken Arm ausstrahlen können. Bei Frauen zeigen sich meist andere Symptome, wie Bauchschmerzen bzw. Übelkeit und Erbrechen oder aber auch Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich.
Beim kleinsten Verdacht bitte sofort alles abchecken lassen! 🙂

Hi! Mein Name ist Anna, ich bin gelernte Physiotherapeutin und komme aus dem wunderschönen Hamburg. Ich bin gerade dabei, Heilpraktikerin zu werden und will Dir mit diesem Blog all mein gelerntes Wissen aus dem Unterricht, den Skripten und Fachbüchern näher bringen. Viel Spaß beim Durchstöbern! 🙂