Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
Die Gallenblasenentzündung tritt zu 90% wegen eines Gallensteinleidens auf. Bei über 30% der Entzündungen ist die Gallenblase zudem mit Bakterien (z.B. E-Coli) aus dem Darm besiedelt. Woran man eine Cholezystitis erkennt und was man dagegen macht, erkläre ich Dir jetzt!
Entstehung der
Gallenblasenentzündung
Meist liegt ein Stein oder mehrere Steine in der Gallenblase bzw. in den Gallengängen (in meinem Beitrag zu den Gallensteinen kannst Du Näheres dazu erfahren). Man kann es sich leicht vorstellen, wenn man die Gallengänge und auch die Gallenblase vor Augen hat, deswegen befindet sich unter diesem Text ein Bildchen, auf dem Du alle Strukturen beschriftet siehst.
Wenn ein Stein „nur“ in der Gallenblase festsitzt, ist erstmal auch „nur“ die Gallenblase von der Entzündung betroffen. Genauer gesagt, liegt hier dann eine Entzündung der Gallenblasenwand vor. Natürlich kann die Entzündung jedoch noch weiter kriechen und am Ende den gesamten Bauchraum befallen. Dazu jedoch später mehr. Bei einem Verschluss der Gallengänge kommt es zuerst zu einer Entzündung der Gänge und später kann auch sie aufsteigen und bis zur Gallenblase gelangen. Es bedingt sich also beides – die Entzündung der Gallenblase und die Entzündung der Gallengänge.
Symptome
Betroffene haben Schmerzen im rechten Oberbauch, welche entweder langsam steigend sein können oder auch schlagartig akut auftreten. Meistens beginnt das Ganze jedoch mit einer Kolik (bedeutet: starke, heftigste Schmerzen, die kaum auszuhalten sind), welche über 5 Stunden andauern kann. Danach bleibt ein Dauerschmerz in der gleichen Gegend mit evtl. zukommenden Schmerzen der rechten Schulter. Natürlich kann, wie immer bei einer Entzündung, Fieber, Übelkeit und Erbrechen das Erscheinungsbild vervollständigen. Hinzu kommen ein leichter Ikterus (Gelbfärbung der Haut und Skleren) und eine Abwehrspannung, wenn man auf den rechten Oberbauch drückt.
Hierzu gibt es einen simplen Test, den sog. „Murphy-Test“. Der/ die Behandelnde drückt auf den rechten Oberbauch des Betroffenen. Wenn dieser nun einatmet, stoppt er reflektorisch den Atem, da die Schmerzen schlagartig und sehr stark aufkommen (das macht man natürlich nicht, wenn der/ die Betroffene bereits kolikartige Schmerzen hat).
Komplikationen
Wie oben bereits beschrieben, handelt es sich bei einer Cholezystitis um eine Entzündung der Gallenblasenwand. Wenn diese Entzündung nicht behandelt wird, kann sie sich in die Gallengänge ausbreiten und später natürlich auch in die Bauchspeicheldrüse gelangen (Pankreatitis). Zudem ist es möglich, dass sich der gesamte Bauchraum entzündet und es zu einer sog. Sepsis kommt (Blutvergiftung). Außerdem besteht das Risiko einer Perforation der Gallenblase, d.h. die Blase kann platzen. Wenn das der Fall ist, strömt die Gallenflüssigkeit plus das entzündete (bakterielle) Gewebe in den Bauchraum und auch hier entsteht folglich eine Blutvergiftung bzw. Bauchfellentzündung (Peritonitis), beides ist lebensbedrohlich.
Therapie der
Gallenblasenentzündung
Die akute sowie die chronische Entzündung der Gallenblase wird mit einer operativen Gallenblasenentfernung therapiert. Am Günstigsten ist es, wenn bei einer akuten Cholezystitis sofort operiert wird, damit nicht weitere Komplikationen auftreten können. Vorher muss natürlich klar sein, dass es sich um eine Cholezystitis handelt und nicht um eine andere Krankheit. Die Ärzte/-innen diagnostizieren hier mittels Sonografie und einer sogenannten ERCP („Endoskopisch-retrograde Cholangiopankreatikographie“). Bei der ERCP werden die Gallengänge, sowie der Bauchspeicheldrüsengang durch Kontrastmittel dargestellt. Wenn beispielsweise ein Stein den Gallenstrom unterbricht, wird dies sofort gesehen und es kann ggf. sofort gehandelt werden.

Hi! Mein Name ist Anna, ich bin gelernte Physiotherapeutin und komme aus dem wunderschönen Hamburg. Ich bin gerade dabei, Heilpraktikerin zu werden und will Dir mit diesem Blog all mein gelerntes Wissen aus dem Unterricht, den Skripten und Fachbüchern näher bringen. Viel Spaß beim Durchstöbern! 🙂