Der Kalziumhaushalt
unseres Körpers

Ich denke, jede/r von uns weiß, dass Kalzium vor Allem für unsere Knochen und Zähne wichtig ist. Und das stimmt auch sehr wohl! Doch was hat es noch für Aufgaben und wie schmeißt unsere Wundermaschine eigentlich den Kalziumhaushalt? Das und vieles Mehr finden wir jetzt heraus! Let´s go!

(Falls Du Lust hast, mehr über den Natrium– oder Kaliumhaushalt zu erfahren, schau gern auf meine Beiträge hierzu vorbei!)

Kalziumhaushalt
– Allgemeines –

Kalzium (oder auch „Calcium“ geschrieben) ist ein Mineralstoff – wenn wir uns die Menge anschauen, sogar der wichtigste in unserem Körper! Wir tragen insgesamt ca. 1kg Kalzium in uns – ganz schön viel, oder? Natürlich ist der größte Teil in Zähnen und Knochen zu finden. Hier ist es an Phosphat gebunden und sorgt für die Stabilität. In Knochen und Zähnen liegen 99% des Kalziums, man nennt es auch die „gebundene Form“.

Doch der Mineralstoff kann auch in freier Form vorliegen (ionische Form); Außerhalb der Zähne und Knochen hat es Aufgaben wie die Reizweiterleitung zwischen den Zellen, die Bildung eines Aktionspotenzials, die Zellteilung oder auch als Gerinnungsfaktor. Wie Du siehst also eine ganze Menge an Funktionen und somit ist der Kalziumhaushalt auch wirklich wichtig für unseren Körper. Wir sollten ca. 1000 mg Kalzium täglich zu uns nehmen. Kalziumhaltige Lebensmittel sind bspw. Milchprodukte, Soja und verschiedene Gemüsesorten wie Grünkohl oder Brokkoli.

Regulation des
Kalziumhaushalts

An der Regulation des Kalziumhaushalts sind in erster Linie drei Hormone beteiligt; Das Parathormon, das Vitamin D Hormon Calcitriol und das Calcitonin. Parathormon und Calcitriol lassen den Kalziumspiegel im Blut steigen, Calcitonin lässt ihn sinken. Wie genau, erkläre ich Dir jetzt:

Vitamin D Hormon
Calcitriol

Das Vitamin D Hormon wird durch die Haut (mit UV-Bestrahlung) und die Leber synthetisiert. Letztendlich wird es in der Niere zur aktiven Form, dem Calcitriol, umgewandelt. Es hat unter Anderem die Aufgabe, die Kalzium- und Phosphatresorption aus dem Darm zu fördern, sodass mehr Kalzium und Phosphat ins Blut gelangt. Durch die erhöhte Kalzium- und Phosphatkonzentration werden die Osteoblasten angeregt. Das sind Knochenzellen, die den Knochen auf- und umbauen. In der Niere sorgt es dafür, dass Kalzium und Phosphat rückresorbiert werden (also auch wieder im Blut landen). Für die erhöhte Phosphat-Rückresorption benötigt es allerdings auch das Parathormon! Für die Kalzium-Rückresorption hingegen nicht.

Parathormon

Das Parathormon wird in der Nebenschilddrüse gebildet. Es wird ausgeschüttet, sobald ein zu niedriger Wert an Kalzium im Blut wahrgenommen wird (Übrigens brauchen wir Magnesium, um PTH auszuschütten – umgekehrt bedeutet zu wenig Magnesium also möglicherweise auch zu wenig PTH – und damit zu wenig Kalzium). Doch wer misst das überhaupt? Das machen Zellen der Nebenschilddrüse selbst! Auf ihr Kommando wird nun das Parathormon (PTH) ins Blut gegeben. PTH bewirkt, dass die Osteoklasten mit ihrer Arbeit anfangen – dem Knochenabbau. Und was wird dann freigesetzt? Genau! Kalzium und Phosphat. Also sorgt PTH indirekt dafür, dass sich der Kalzium- und Phosphatspiegel im Blut erhöht. Doch es hat auch Einfluss auf die Nieren: Hier sorgt es für eine erhöhte Rückresorption von Kalzium und hemmt die Rückresorption von Phosphat. Warum hemmt es die Phosphat-Rückresorption? Wenn wir gleich viel Calcium und Phosphat im Blut hätten, würden sich alle pärchenweise zusammentun. Es würde also kein freies Kalzium entstehen, sondern nur gebundenes. Und wir wollen ja gerade die freie Form!

Die PTH-Ausschüttung wird bei zu hohem Kalziumspiegel wieder gehemmt (negative Rückkopplung).

Calcitonin

Dieses Hormon ist der Gegenspieler der zwei oben genannten Hormone Calcitriol und PTH. Es bewirkt dementsprechend die Senkung des Kalziumspiegels. Produziert wird es in der Schilddrüse und hat folgende Funktionen: Es hemmt die Resorption von Kalzium und Phosphat im Darm, fördert dessen Ausscheidung in den Nieren und hemmt auch die Osteoklastenaktivität. Also wird weniger Kalzium und Phosphat vom Darm aufgenommen und auch weniger aus den Knochen freigesetzt und zusätzlich mehr durch den Urin ausgeschieden. Insgesamt senkt es also den Kalzium- und Phosphatspiegel.

Kalziumhaushalt
unausgeglichen

Was passiert, wenn der Haussegen im Kalziumhaushalt schief hängt und die Regulation nicht richtig funktioniert? Dann erfahren wir eine Hypo- bzw. Hyperkalzämie. Hypokalzämie bedeutet, dass wir zu wenig Kalzium im Blut haben. Hyperkalzämie bedeutet, dass zu viel des Mineralstoffs im Blut fließt. Wie oben bereits erwähnt, hat das Kalzium nicht nur eine stabilisierende Funktion auf Knochen und Zähne, sondern noch ganz viele andere Aufgaben. Du kannst Dir nun sicherlich denken, dass bei einem unausgeglichenen Kalziumhaushalt einiges ins Wanken geraten kann. Das erkläre ich Dir in den folgenden Beiträgen genauer:

Hyperkalzämie

Hypokalzämie

Hier findest Du noch ein Video, in dem die Kalzium-Regulation super erklärt ist!

Schreib mir was Du denkst!