Leberwerte im Blut
In meinem Beitrag zur Blutdiagnostik habe ich bereits einige Blutwerte erklärt. Doch gerade die Leberwerte sind für die meisten Menschen, gerade wenn sie ins Alter kommen, von hoher Wichtigkeit. Und, wie immer, kann man mit den ganzen Abkürzungen als Leihe nichts anfangen. Das wollen wir nun ändern! Also: Lass uns die Leberwerte aufdröseln und verstehen 🙂
Erstmal ist wichtig zu wissen, dass die Leberwerte immer aus dem Blutserum genommen werden. Das Serum ist das Blut ohne Blutkörperchen und ohne Gerinnungsfaktoren, es hat daher eine gelbliche Farbe.
Leberwerte
einfach erklärt
Nun fangen wir aber an! Es gibt natürlich viele verschiedene Werte, die sich die Ärzte/-innen bezüglich der Leber anschauen können. Je nachdem, welcher Wert erhöht oder erniedrigt ist, werden die Experten/-innen dann weiter in die Nachforschung gehen und gelangen so hoffentlich zur Diagnose.
ALT/AST
ALT (Alanin-Aminotransferase) und AST (Aspartat-Aminotransferase) sind Enzyme, die ins Blut gelangen, sobald Leberzellen geschädigt sind. Hier muss man jedoch aufpassen: AST ist nicht nur in der Leber zu finden, sondern auch im Muskelgewebe und vor Allem auch im Herzen. Das heißt, ein erhöhter AST-Wert spricht nicht direkt für einem Leberzellschaden. Dahingegen ist der ALT-Wert leberspizifisch. Dieses Enzym wird also wirklich nur bei Leberschäden im Blut zu finden sein. Die Ärzte/-innen nehmen hier gern den sogenannten „De-Ritis-Quotienten“, wobei das Verhältnis zwischen den beiden Werten bestimmt wird. Man berechnet ihn ganz einfach, wenn man AST : ALT rechnet. Ist das Ergebnis größer als 1, spricht dies für einen großen Leberschaden, ist er kleiner als 1, ist der Leberschaden noch nicht so groß. Doch es gibt noch weitere Leberwerte:
GGT
Die Gamma-GT bzw. „Gamma-Glutamyl-Transferase“ ist auch ein Enzym, welches überall im Körper zu finden ist. Deswegen ist es nicht leberspizifisch, man kann allein mit dem GGT-Wert also keine Aussage über die Gesundheit der Leber treffen. Jedoch ist es zusammen mit den anderen Leberwerten ein Indikator dafür, dass etwas in der Leber bzw. den Gallengängen nicht stimmt. Bei einer Alkoholabhängigkeit und einem Gallenstau ist dieser Wert beispielsweise sehr erhöht, bei Leberschäden nur mäßig.
AP
Die Alkalische Phosphatase kommt, genau so wie das AST oder das GGT, in mehreren Organen vor. Und doch ist es, so wie das GGT, ein guter Hinweis auf Gallen- bzw. Leberschäden. Die alkalische Phosphatase ist ein Enzym, welches gerade bei Kindern und Jugendlichen stark erhöht ist, da es beim Knochenwachstum hilft. Wenn wir ausgewachsen sind, haben wir also nicht mehr so viel AP im Blut. Bei Knochen-/ Leberschäden ist der AP-Wert erhöht. Bei Gallenstau sind bspw. der GGT- UND der AP-Wert erhöht.
Leberwerte: Bilirubin
Bilirubin ist der gelbe Farbstoff unseres Körpers. Er entsteht beim Abbau der roten Blutkörperchen und wird in der Leber weiterverarbeitet, bevor er durch die Gallenblase und die Gallengänge in den Darm gelangt. Besteht ein Leber- oder Gallenschaden, ist der Bilirubin-Wert dementsprechend verändert. Beispielsweise bei einem Ikterus (Gelbsucht), der durch Lebererkrankungen entstehen kann, gelangt das Bilirubin in die Haut und die Skleren unserer Augen, womit sich diese dann gelb färben.
Ausführliche Beiträge zu Bilirubin und den verschiedenen Arten des Ikterus habe ich bereits geschrieben. Um mehr über diese Themen zu erfahren, schau gern mal rein 🙂

Hi! Mein Name ist Anna, ich bin gelernte Physiotherapeutin und komme aus dem wunderschönen Hamburg. Ich bin gerade dabei, Heilpraktikerin zu werden und will Dir mit diesem Blog all mein gelerntes Wissen aus dem Unterricht, den Skripten und Fachbüchern näher bringen. Viel Spaß beim Durchstöbern! 🙂